Grosses Staunen in Moldawien

Sorgfältig schneidet Pastor Vasile das schöne Kalenderblatt aus, das auf Veras Weihnachtspäckli klebt. Er hat der gebrechlichen, 85-jährigen Witwe ein Päckli aus der Schweiz gebracht und hilft ihr jetzt beim Auspacken. Vera kann kaum fassen, wie ihr geschieht: «Zum ersten Mal im Leben erhalte ich ein solches Weihnachtsgeschenk! Für mich ist das ein Wunder: In einem weit entfernten Land, gibt es Menschen mit weiten und freundlichen Herzen. Sie haben Geld, Energie und Zeit eingesetzt, um für mich ein Päckli zu packen und es hierher nach Moldawien zu schicken. Vielen Dank!»

Beim Auspacken beginnt Vera von ihrer ärmlichen, aber glücklichen Kindheit zu berichten. Sie und ihre sechs Geschwister halfen von klein auf den Eltern bei der Arbeit auf der Kolchose. Am Tag nach Abschluss des siebten Schuljahres begannen Vera und ihre zwei Freundinnen im Steinbruch zu arbeiteten: «Wir mussten Steine sammeln, in Waggons verladen und diese zur Entladestelle schieben, täglich 18 Tonnen. Und stets haben wir unser Pensum erfüllt – wir Mädchen waren zwar jung, aber zäh. So erhielten wir Belohnungen und mit zwanzig Jahren wurde ich dazu befördert, die Waage zu bedienen.

Dort lernte ich meinen Mann, einen LKW-Fahrer, kennen. Gemeinsam zogen wir zwei Töchter und einen Sohn auf. Bis zur Pensionierung arbeiteten wir beide. 2010 starb mein Mann, seither lebe ich allein in diesem alten Häuschen. Zu meinen Kindern in die Stadt ziehen will ich nicht, sie kommen selber kaum durch. Und weil keines von ihnen ein Auto besitzt, können sie mich nur selten besuchen. Eine Tochter ist an Krebs erkrankt. Meine monatliche Rente von 100.- Franken reicht knapp, um die benötigten Medikamente und etwas Brennholz für den Winter zu besorgen. Nie hätte ich gedacht, dass ich nach meinem glücklichen Leben mit vielen Freunden und Auszeichnungen für die körperlich harte Arbeit im sozialistischen System als alte Frau eine Belastung für die Gesellschaft und abhängig von Hilfe sein werde. Das macht mich traurig.

Und nun kommen Sie und bringen mir ein Weihnachtspäckli! Das freut mich so sehr. Und es zeigt mir, dass Gott mich liebt und dass Er mich nicht vergessen hat. In den nächsten Wochen muss ich mir keine Sorgen um meinen Lebensunterhalt machen. Absolut alles im Päckli macht mich glücklich: die Lebensmittel, Tee und Kaffee, den ich so gern trinke, Biskuits, Schokolade, Seife, Shampoo und sogar eine warme Mütze, ein Schal und Socken! Ich danke Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie mich mit einem solch wertvollen Geschenk überrascht haben.»

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Die "Aktion Weihnachtspäckli" ist ein gemeinsames Projekt von vier verschiedenen Hilfswerken:
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